Im französischen Bahnnetz nimmt die Hochgeschwindigkeit an Fahrt auf. Und wer « TGV » sagt, muss auch « R&D » sagen: Galland arbeitet unermüdlich an der Entwicklung vereinfachter und leichterer Bauteile.

(* Anm.d.Übers. : »Research&development »)

 

1976-1978: Ein Klick auf den Schalter

Bevor man an einer Oberleitung arbeitet, sollte man die Stromzufuhr unterbrechen. Galland hat zu diesem Zweck großkalibrige und profilierte Streckentrenner in Leichtbauweise auf den Markt gebracht, die genau diesen schwierigen Eingriff erleichtern. Philippe Galland erinnert sich : « Mein Großvater hat immer gesagt : In erster Linie sollte man an die Arbeiter denken, die die Instandhaltung umsetzen müssen ».

 

1978: Eine Oberleitung, wie eine Kathedrale

Manche Bahnlinien brauchen sehr spezielle Oberleitungssysteme. Genau dies trifft auf die Linie Bordeaux-Biarritz zu, die besonders kurvenreich ist. Für diese spezielle Oberleitung, die man « caténaire midi » nennt und die nicht durch Nachspanneinrichtungen reguliert wird, musste Galland sämtliche Verankerungsteile neu denken, die oben an den spitzbogenförmigen Tragpfosten befestigt sind. Sie sind charakteristisch für diese so gut nach Pinien und Meerwasser duftende Regionallinie.

 

1984: Leicht wie ein Aluminiumarm

Der TGV « A » (wie Atlantique) fährt mit so hoher Geschwindigkeit, dass diese Linie mit einem sehr leicht gebauten Ausleger ausgestattet werden musste, um ein Reiben des Pantographen an der Oberleitung zu verhindern ! Eine ziemliche Herausforderung für Galland, die in jenem Jahr dann aber mit der Entwicklung eines ultraleichten und beweglichen Aluminiumarmes bestanden wurde.

 

1981 und 1990: Noch mehr Rekorde!

Am 26. Februar 1981 bricht der TGV mit 380 km/h den Geschwindigkeitsweltrekord auf der Schiene. 1990 dann wird der Zug 325 des TGV Atlantique selbst zu einem Kapitel der Geschichte als er die Geschwindigkeit von 515,3 km/h erreicht! Die Rekord-Oberleitungen stammen von … Galland.

 

 

1990-2000: Die Jahre der « Leistungsfähigkeit »

1990 findet die erste unterirdische Verbindung zwischen dem französischen Festland und England statt: der Tunnel unter dem Ärmelkanal wird in die Tat umgesetzt. Seine Einweihung findet 1994 statt. Für die beteiligten französischen Unternehmen wird dies ein höchst wichtiger Markt. Für Galland markiert die Mitarbeit an diesem Projekt den Absprung in eine neue Periode von Forschung und Entwicklung und einen großen qualitativen Sprung nach vorne.

 

1988-1989-1990: Im Herzen des Tunnels

Galland passt sämtliche Bauteile wie Nachspanneinrichtungen, Seilrollen, Gegengewichte etc. der spezifischen Form des Tunnels an. Es werden neue Modelle erarbeitet, die parallel zum Tunnelgewölbe und flach verlaufen, um so wenig Platz wie möglich einzunehmen. Später wird genau diese Technologie bei der norwegischen Tram in Bergen, die auch durch einen Tunnel verläuft, noch einmal gute Dienste leisten.

1990: Die Nachwirkungen des Ärmelkanaltunnels.

Der gewagte Tunnelbau unter dem Ärmelkanal brachte für Galland eine ganz entscheidende und für das Unternehmen zukunftsweisende Veränderung: die Zertifizierung ISO 9000 d.h. ein Paket von Normen hinsichtlich des Qualitätsmanagements. Der professionnelle Austausch mit England führte dann schließlich dazu, dass Galland handfeste und formal korrekte Beweise für die Qualität seiner Produkte liefern musste, Zertifikate für Materialtests, Testergebnisse, Beglaubigungen für die Anerkennung von Normen … und das Ganze sowohl in englischer als auch in französischer Sprache.

 

1992: Am Anfang des chinesischen Abenteuers

China bestellt Streckentrenner mit spezieller Anpassung an geografische Hochlagen sowie an andere Besonderheiten in Gebirgsregionen. Galland entwickelt entsprechend diesen Wünschen den JG 1759.

In zwanzig Jahren hat das Unternehmen seine Präsenz auf dem chinesischen Bahnbaumarkt gefestigt. 2016 gab Galland offiziell die Eröffnung eines Handelsstützpunktes in Suhzou bekannt.

 

1992: Die französische Straßenbahn startet neu durch

1990 entwickelt Galland gemeinsam mit der RATP eine speziell für Straßenbahnen ausgelegte, sparsame Oberleitung. Zwei Jahre später geht die Straßenbahnlinie 1 (kurz genannt « la T1 ») in Saint Denis und Bobigny in Betrieb. Galland setzt ab jetzt im französischen Straßenbahnnetz oberleitungstechnisch den Standard.

 

1994: Erste Hochgeschwindigkeitsstrecke in China

Galland entwirft für die Fahrt innerhalb des chinesischen Hochgeschwindigkeitsnetzes Streckentrenner und Verankerungen mit einem speziell darauf abgestimmten Stützpunkt. Als Anekdote sei angemerkt, dass ein Zwischenfall mit dem französischen TGV die Chinesen dazu bewog, sich an die Fachkenntnis von Galland zu halten: ein Zug war entgleist, hatte sich aber nicht  überschlagen. Ein Pluspunkt mehr für unsere Technologie !

 

2000: Handelsstützpunkte vonGalland

Gallands Fachkenntnis wird überall auf der Welt angefragt. Das Unternehmen zählt auch zu den Ausstattern des koreanischen TGV (Südkorea),, des taiwanesischen TGV u.a. …