Christophe Ruis, heute 44 Jahre alt, fing als Arbeiter für  vielseitige Aufgabenbereiche bei Galland an und entwickelte sich innerhalb der Firma zum Leiter der Produktionsabteilung. Aktuell ist er verantwortlich für die Planung und Fertigung: ein Posten inmitten der industriellen Prozesse, der Geduld, Organisationstalent und Hartnäckigkeit erfordert. Eine Aufgabe, die ihm als Sportler liegt : für ihn ist der « lange Atem » kein Fremdwort! 

 

Ich feiere im Juni mein 19-jähriges Betriebsjubiläum bei Galland. 2003 fing ich als Arbeiter für vielseitige Aufgaben dort an, da hatte ich meinen BEP (Anm. d. Übers.: Fachhochschulreife) als Facharbeiter für Instandhaltung in der Tasche. Ich hatte bereits bei großen Betrieben als Facharbeiter in der Montage und in der digitalen Steuerung gearbeitet. Die Gießerei von Bélier habe ich verlassen, um bei Galland einzusteigen. Da war gerade der neue Standort des Betriebes in La-Lande-de-Fronsac in Betrieb genommen worden. Es gab in allen Bereichen etwas zu tun : wir befanden uns in einem Zustand zwischen dem Handwerksbetrieb und der industriellen Produktion und ich spürte schon damals, dass es dort Talent, Energie und eine unglaubliche Fähigkeit zur Anpassung gab.

 

«Mein erstes Werkstück: ein genieteter Seitenhalter aus Alu »


Ich erinnere mich an meine ersten Werkstücke : das waren genietete Seitenhalter aus Alu, der 204895 und der 204902. Dann machte Galland technologisch einen Sprung nach vorne, wobei man von der kleinen Serie, die mit der Hand (mit dem Bohrer) gefertigt wurde, zu viel größeren Serien überging, bei denen man sich mit digital gesteuerten Werkzeugen auskennen musste. 2003 fertigten wir zu siebt so zwischen 700 und 1000 Streckentrenner. 5 Jaher später war unser Tempo doppelt so schnell, mit nur 5 Leuten. Die Neulinge hier haben manchmal ihre Mühe zu glauben, dass wir in einer Werkstatt, die deutlich bescheidener in der Größe war (halb so groß), so viele Teile hergestellt und davon 2/8 noch dazu gedreht haben. Seither hat sich der Personalbestand erhöht, der Standort wurde industrialisiert und erweitert, aber ohne an Nähe zu verlieren : drei Familien gehören zur Belegschaft und die Direktion hat ein offenes Ohr für alles behalten.

 

« Planen heißt, das Unvorhersehbare vorherzusehen »

Mein Metier hat sich auch verändert. Ich bin der Garant für eine fristgerechte Lieferung der Kundenaufträge. Ich sichere ab, dass wir immer ausreichend Rohstoffe auf Lager haben und auch, dass Maschinen- und Personalkapazität zur Produktion ausreichen. Um immer präziser, produktiver und damit auch rentabler zu arbeiten, bedienen wir uns der größtmöglichen Menge an Daten im ERP – der Projektmanagment-Software. Die gegenwärtige Periode stellt komplexe Anforderungen, da sich die Planung durch die Pandemie und die aktuellen geopolitischen Ereignisse sehr heikel gestaltet. Die Preissteigerung bei Rohstoffen, die Krise im Gesundheitssystem, die logistischen Behinderungen – das sind alles zusätzlich herausfordernde Faktoren bei der Produktionsplanung. Planung wird mehr als je zuvor zum Vorhersehen des Unvorhersehbaren. Es ist unser Job, die Produktionsabläufe so zu organisieren, dass die Unwägbarkeiten darin mitbedacht werden, damit wir an Wendigkeit gewinnen und unseren Kunden pünktlich liefern können. Das ist eine schwierige Anforderung, aber es ermöglicht uns gleichzeitig, dynamisch an die Sache zu gehen und ein Team zusammenzuschweißen. Das ist genau der Zusammenhalt und der Sinn für die Herausforderung, den ich beim Sport wiederfinde und auf den ich mich voll und ganz stütze.

 

 

Seine Hobbies

Ich traînière mit dem Rad für die « Tour d’Aquitaine » und mich reizt auch die « Tour des Charentes » per Mountainbike. Ich habe schon an einigen Ultra-Trails teilgenommen und Ende März werde ich für meine Vereinigung an 24 Stunden Multisport teilnehmen : beim « Team Spondylarthrite France » (Anm. d.Übers.: Morbus Bechterew), wo man beweist, dass sich mit Sport Gesundheitsprobleme überwinden lassen.

 

Sein Mantra

« Riskier´s und kämpf dich durch! »